Bereits in meinem Posting 'Eine Hommage an Julia Child' habe ich erzählt, wie es zu diesem Gericht kam: es war eine Art Koch-Flashmob, spontan verabredet in "Käptn's Dinner" bei Facebook.
Bestimmt hast du schon oft davon gehört, dass langsames Garen und langes Schmoren die leckersten Ergebnisse hervorbringt und so war es tatsächlich: Es kam ein sensationelles Gericht dabei heraus, das man sicherlich in verschiedensten Abwandlungen (siehe Zutaten unten in Klammern!) kochen kann, mit einer genialen Soße, so richtig zum "Sich-Hinein-Legen".
Schinkenspeck und Karotten habe ich nicht verwendet, da ich das Gericht nach einem Kochvideo von Julia Child nachgekocht hatte, und diese Zutaten sind dabei - entgegen dem Rezept in ihrem Kochbuch - nicht verwendet wurden. Aber jeder wie er gerne möchte :-)
Für die Zubereitung des Gerichts musst du ca. 5 Stunden einplanen, aber keine Angst, es macht nicht so viel Arbeit, da es die meiste Zeit im Rohr vor sich hin schmort. Du kannst es auch bereits am Vortag kochen und am nächsten Tag wieder aufwärmen, das verbessert sogar den Geschmack noch.
(Wenn es zu viel ist, kannst du auch die Hälfte davon einfrieren, aber es lohnt sich auf alle Fälle, diese Menge zuzubereiten)
30 - 50 g Mehl zum Bestäuben
Fleisch in Würfel mit ca. 5 cm Kantenlänge schneiden, gut mit Küchenkrepp trockentupfen,in heißem Olivenöl in 2 - 3 Portionen anbraten, auf jeder Seite gut bräunen, die Fleischstücke dann in einen Bräter oder Schmortopf (der mitsamt Deckel ins Backrohr darf!) geben, dort leicht mit Mehl bestäuben, vermischen.
(Fall man Schinkenspeck verwendet, Rinde entfernen, diesen in 1/2 cm Streifen schneiden, Streifen und Rinde für 10 min in ca. 1 Liter Wasser köcheln, abgießen, trocken tupfen, ebenso in der Pfanne anbraten und zu den Rindfleischstücken in den Schmortopf geben)
Knoblauch putzen, klein würfeln, zusammen mit Salz, Pfeffer, Tomatenmark, Thymian, Lorbeerblätter über dem Fleisch verteilen, mit Wein aufgießen, so viel Rinderfond (Brühe) zugießen, dass das Fleisch gerade so mit Flüssigkeit bedeckt ist. (falls du auch Schinkenspeck verwendest, sparsamer salzen!)
Zwiebel putzen, in gröbere Stücke schneiden, gleich nach dem Fleisch mit etwas Olivenöl in der Pfanne bräunen, um die Röststoffe vom Pfannenboden zu lösen, zum Schluss leicht mit Mehl bestäuben.
Pilze säubern, je nach Größe vierteln oder sechsteln, ebenso in derselben Pfanne in etwas Öl leicht bräunen. Eventuell in 2 Portionen braten, sonst bräunen die Pilze nicht, sondern lassen zu viel Wasser, zum Schluss leicht mit Mehl bestäuben.
Zwiebel und Pilze auf das Fleisch geben, alles vermischen.
Jetzt den Ofen auf 160 °C vorheizen.
Den Bräter auf der Herdplatte erhitzen, bis es zu köcheln beginnt, dann den Bräter mit dem Deckel! in die untere Hälfte des Backofens stellen, ca. 3 - 4 Stunden garen, zwischendurch auch 1 - 2 mal vorsichtig umrühren, den Deckel danach immer wieder auf den Topf setzen. Die Temperatur musst du so einstellen, dass die Flüssigkeit gerade so simmert, aber nicht brodelnd kocht.
so sieht es nach ca. 3 Stunden aus, jetzt muss die Soße nur noch etwas einköcheln |
Das Fleisch ist fertig, wenn man es leicht mit einer Gabel durchstechen kann. Lorbeerblätter vor dem Servieren entfernen. Bei Bedarf noch etwas nachwürzen.
Übrigens: Julia Child hat im Originalrezept die Zwiebel und Pilze zum Ende der Garzeit separat gebraten und gebräunt und extra zum Gericht gereicht, oder erst kurz vor dem Servieren unter das Fleisch gemischt. Sie hat auch die Soße zum Schluss noch mit Mehlbutter gebunden, aber ich fand das nicht nötig, da die Zwiebeln bei meinem Gericht am Ende zerkocht sind und die Soße schön sämig gemacht haben. Sollte deine Soße zu flüssig sein, die Soße über ein Sieb in einen anderen Topf abgießen und etwas reduzieren, evtl. nachwürzen, und zum Fleisch zurückgießen.
mein Beilagen-Tipp:
Salzkartoffeln mit frischer Petersilie und >>> Paprika-Kübisgemüse
Das Boeuf Bourgignon passt selbstverständlich auch gut zu Nudeln:
Ja, und das muss ich dir noch erzählen: meine Familie war so begeistert, dass sie sich dieses tolle Gericht für Sylvester gewünscht hat. Da sage ich nicht nein, wo es doch so ideal vorzubereiten ist. :-)))
Übrigens: eine alkoholfreie Variante ist, statt des Weins Holundersaft zu verwenden. (Danke, 'Arthurs Tochter' für diesen guten Tipp!)
Alle Koch-Flashmob-Partner: (noch nicht vollständig)
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Kaquus Hausmannskost
Schnuppschnüss ihr Manzfred
Schöner Tag noch!
Guten Tag,
AntwortenLöschenherzlichen Dank für das Rezept.Ich habe es gestern Probe gekocht - für meine Gäste, die ich in drei Wochen erwarte. Alles hat sehr gut geklappt, fast alles: Ich hatte nicht genug Soße. Die Flüssigkeit (0,7l Rotwein und 300ml Brühe) war schon nach 60 Min. fast verkocht. Was habe ich da falsch gemacht?
Herzlichen Dank für die Antwort.
Gruß
Christa Breyhan
Liebe Christa,
Löschenach, das tut mir aber leid, dass es zu wenig Soße für Euch war. Hast du dieselbe Fleischmenge wie im Rezept verwendet?
Für Soßenliebhaber - hi hi, meine Männer wollen auch meistens mehr - muss man die Menge sicherlich erhöhen, zu Nudeln ist es wohl ok, aber wenn die Beilagen sehr aufsaugen, wie z. B. Kartoffeln oder Reis, solltest du die Menge von Wein und Brühe einfach verdoppeln, und vermutlich auch mehr würzen, nur ist die Soße dann bestimmt flüssiger und nicht so sämig.
Generell mache ich das so,dass ich bei Bedarf noch Flüssigkeit angieße, wenn ich merke, dass es zu sehr einkocht, aber ich hätte das im Rezept vermerken sollen.
Geschmacklich war es aber super, oder?
Danke Dir sehr für deinen Hinweis, ich werde das bei den Zutaten und im Text noch ergänzen :-)
Liebe Grüße von Barbara
Jetzt habe ich noch einmal nachgesehen und gemerkt, dass ich einen Schreibfehler hatte: 1 1/2 l Wein sollte es heißen, ich hatte nur 1/2 l angegeben. Auf dem Foto kann man ja erkennen, dass ich 2 Flaschen Wein vorbereitet hatte. Entschuldige noch einmal. Super, dass du dich zurückgemeldet hast, jetzt kann ich es ausbessern :-)
LöschenHallo Barbara,
AntwortenLöschenherzlichen Dank für deine Antwort. Nun bin ich gespannt, wie es mit meinem Gästeessen kommenden Samstag klappt.
Barbara, hast du vielleicht ein Rezept für eine Creme Brulee? Ich habe unter deinen Rezepten von A bis Z leider nichts gefunden.
Liebe Grüße
Christa
Liebe Christa,
Löschenich habe selbst noch keine im Blog, aber ich habe mich gerade umgehört und mir wurde diese hier von meiner FB-Freundin Veronika S. als erprobt genannt:
4 Personen
390 g Sahne
135 g Milch
110 g Eigelb
50 g Zucker
das Mark einer Vanilleschote
Sämtliche Zutaten verrühren, durch ein Sieb passieren und in Teller oder Souffle-Förmchen füllen.
Mit Klarsichtfolie abdecken und im Backofen bei 100 Grad 40 Minuten pochieren lassen (ohne Wasserbad!!!!)
Anschließend abkühlen lassen. Mit braunem Zucker bestreun und mit einem Bunsenbrenner karamellisieren.
oder das hier ein Tipp von meiner FB-Freundin Corinna V., mit Bildanleitung:
http://lafer.rezepte.msn.de/Creme_brulee.Rezepte
Beim oberen Rezept brauchst du kein Wasserbad, ist also relativ bequem. Hast du denn einen Bunsenbrenner? Wenn ja, welchen? Bräuchte noch einen Tipp :-)
Guten Abend Barbara,
AntwortenLöschennoch einmal herzlichen Dank für deine Antwort.
Ich habe mir die Brulee-Schälchen und den Brenner vor einiger Zeit bei Tchibo gekauft. Der Brenner funktioniert eigentlich ganz gut, es ist aber ein ziemlich mühsames Arbeiten. Angeblich sollen kleine Bunsenbrenner aus Baumärkten effektiver sein.
Herzliche Grüße
Christa
Hallo Christa,
Löschenwenn du mit deinem Bunsenbrenner nicht zufrieden bist, kannst du ihn doch bei Tchibo jederzeit zurückgeben, bzw. im Supermarkt, wo du ihn gekauft hast.
Inzwischen waren deine Gäste ja da, hat alles geklappt und hat die Soße nun gereicht? Bestimmt hast du alle schön verwöhnt!
Liebe Grüße von Barbara