Freitag, 11. Januar 2013

Es ist kalt draußen oder: auch der Apfelkuchen deckt sich zu

Nach all den Wochen mit Weihnachtsplätzchen und Stollen haben wir jetzt wieder Lust auf "Obstiges". Äpfel stehen dabei immer sehr in unserer Gunst. Schnell einen Kuchen für's Wochenende zu zaubern, war für mich eine Kleinigkeit, da ich bereits im Herbst fleißig für die Füllung vorgesorgt hatte und sie nun einfach nur aus der Gefriertruhe zum Auftauen nehmen musste. Es ist aber auch kein Problem, wenn Du die Apfelmasse erst noch dünsten musst. Ich konnte mir diesen Schritt glücklicherweise sparen.




Backpulver-Mürbteig ausreichend für ein Backblech (Boden und Deckel)
600 g Mehl
100 g Zucker
2 gehäufte EL Bourbon-Vanillezucker
1 Pck. + 1 TL Backpulver
225 g weiche Butter
2 kleine Eier
6 - 8 EL Milch (je nach Eigröße)

Die Füllung besteht aus abgekühlten gedünsteten Äpfel von 2 kg Äpfel, etwas Wasser, 50 g Zucker, ein Schuss Rum und ca. 50 ml Zitronensaft, 1 TL Zimt, evtl. Rosinen, das Rezept für die Füllung findest Du >>> hier in meinem Blog.
Ich habe die Äpfel ohne Rosinen gedünstet, da nicht jedes Familienmitglied welche mag. Weiter unten habe ich aber einen Tipp für Dich, wie Du einen Teil des Kuchens mit und einen Teil ohne Rosinen zubereiten kannst.

Ich hatte diese Füllung wegen der reichlichen Apfelernte im eigenen Garten als einzelne Portionen vorbereitet und eingefroren und davon eine über Nacht im Gefrierbeutel (zur Sicherheit, dass nichts ausläuft, in einer Schüssel) bei Zimmertemperatur aufgetaut. Dann geht das Rezept recht schnell.

Knete den Mürbteig aus den oben genannten Zutaten, vermische dafür zuerst die trockenen Bestandteile und gib dann Butter, Eier und Milch zu.


Teile den Teig in 2 gleichgroße Teile, aus der einen Hälfte wird der Boden und der niedrige Rand, aus der anderen Hälfte der Deckel des gedeckten Apfelkuchens geformt. Das Ausrollen der Teigplatten machst Du am einfachsten zwischen 2 Frischhaltefolien. Mit deren Hilfe kannst Du die Teigplatten ohne Probleme auf das gut gefettete, bemehlte Backblech aufbringen. Eine Dauerbackfolie auf dem Blech ist mit Sicherheit sogar besser, so bekommst Du die Kuchenstücke später einfacher vom Blech, aber meine ist leider kaputt, also habe ich das Blech nur gefettet und bemehlt. Das geht natürlich auch, aber Du musst dann die Kuchenstücke mit einem eckigen Pfannenwender unter kräftigem Druck vom Blech heben, damit der Boden nicht am Blech hängen bleibt.



Rolle nun die eine Teighälfte in 3 - 4 Portionen für Boden und Rand aus. Dabei macht es überhaupt nichts, wenn die Platten nicht gleichmäßig geformt sind, Du legst sie einfach leicht überlappend auf das Blech. Lasse die Teigplatten am Rand etwas höher stehen.

Fülle nun die abgekühlten (oder aufgetauten, gut verrührten) gedünsteten Äpfel auf dem Boden. Falls Du keine Rosinen in der Apfelmasse hast, kannst Du jetzt immer noch für evtl. Rosinenliebhaber auf der einen Hälfte noch welche gleichmäßig verteilt versenken.


Heize den Backofen auf 200 °C vor.

Rolle nun die zweite Teighälfte für den Deckel des Kuchens ebenfalls wieder zwischen Frischhaltefolie aus, lege die Teile wieder leicht überlappend auf die Apfelmasse und den Rand des Kuchens. Drücke die Überlappungen leicht an, auch am Rand, und schneide überstehenden Teig ab.




Den übrigen Teig rollst Du wieder zwischen der Folie aus, schneidest dann mit einem Teigrädchen (falls Du keins hast, einfach nur mit einem Messer) schmale Streifen und deckst damit die Überlappungen des Kuchens dekorativ ab. Es ist sogar von Vorteil, wenn nicht zu wenig Teig über bleibt, denn so kannst Du Deinen Kuchen richtig schön verzieren.


Backe den Kuchen auf mittlerer Einschubhöhe im auf 200 °C vorgeheizten Backofen ca. 30 min.

Bestreiche den Apfelkuchen nach dem Erkalten mit einem Zuckerguss aus Puderzucker und Zitronensaft.


Den Kuchen kannst Du übrigens gut am Vortag backen, denn anschneiden solltest Du ihn erst, wenn er völlig erkaltet ist. Stelle ihn dazu einfach nur kühl, er muss über Nacht nicht in den Kühlschrank. Den Zuckerguss streichst du dann am besten erst am nächsten Tag darauf. Sollte danach noch Kuchen übrig bleiben, muss er im Kühlschrank aufbewahrt werden. Decke ihn am besten nicht ab, sonst weicht der Zuckerguss auf.



*****

Ralph Audörsch, ein lieber Leser meines Blogs, hat meinen gedeckten Apfelkuchen nachgebacken und die Oberfläche zusätzlich noch mit Sternen aus den Teigresten wunderbar dekoriert. Schön, dass er für mich und Euch diese beiden Fotos eingereicht hat. Ist der nicht super geworden?



24 Kommentare:

  1. Sieht sehr lecker aus. :-) Apfelmasse hab ich auch noch im TK :-) Gruß Manuel

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    1. Manuel, los, dann kannst Du ihn ja gleich nächstes Wochenende nachbasteln ;-)

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  2. Boah, der sieht aber extrem lecker aus! Als Kind habe ich Unmengen von Stücken solch gedeckter Apfelkuchen verdrückt – weil ich den Guss aus Puderzucker und Zitrone so liebte. Sollte ich mal wieder probieren... :-)

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    1. Das ist auch mein Kindheitskuchen. darum haben wir ihn jetzt wieder probiert.

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    2. Lieber Michael,
      scheinbar ist die Vorliebe für den Zitronenguss nicht nur Deine ... wobei ich sagen muss, der Apfelkuchen mit dem Rum-Guss, den ich einst von Klärchen Kompott nachgebacken habe, ist auch seeehr empfehlenswert.
      Apfelkuchen nach Großmutters Art

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  3. Wie es scheint hängen die gedeckten Kuchen in der Luft. Ich habe am Donnerstag auch etwas gedecktes gebacken.

    Der sieht sehr lecker und gelungen aus. Meine Mutter hatte ihn immer ohne Zuckerguß gemacht. Sieht aber so saftiger aus. Wieder eine tolle Backanleitung und schöne Fotos. Das erste sieht zum Anbeißen aus.

    Liebe Grüße
    Anna

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    1. Liebe Anna,
      ich glaube, saftig ist der immer, egal ob mit oder ohne Zitronenguss, aber die Süße des Gusses steigert bei mir einfach noch den Genuss, probier ihn doch einfach aus. Danke für Deinen lieben Kommentar :-)

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  4. Wir haben ihn heute nach gebacken. sehr lecker!

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    1. Hallo Ralph,
      ich hoffe, er ist Euch genau so gut gelungen wie mir und das Ausrollen zwischen den Folien war gut machbar. Ich freue mich sehr, dass Du in meinem Blog nicht nur vorbeigeschaut, sondern gleich etwas nachgebacken hast.
      Liebe Grüße Barbara

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    2. er ist sehr gut gelungen. ein Foto kann ich hier leider nicht anhängen, um es zu zeigen

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    3. na, direkt nicht, Ralph, aber Du könntest einen Link zum Bild einfügen, falls du es zu einem Photodienst wie Picasa oder Photoshop etc. hochladen würdest, und es öffentlich sichtbar machst. Ich würde es zu gerne sehen, oder auch als Ergänzung hier im Blog haben. Stimmt, Dateien hier anzuhängen, fehlt noch als Möglichkeit bei Blogger.
      Ach, ich sehe gerade, Du hast ja einen Google+ Account, da kann man auch Bilder hochladen und teilen ... :-)

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    4. oder Du könntest es mir auch schicken an barafra(at)maxi-dsl(dot)de, dann kann ich es im Post als Leserfoto veröffentlichen. Wenn Du magst, kann ich einen Begleittext Deiner Wahl dazuschreiben

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  5. das ist genau der Kuchen den ich schon seit Jahren backen will, nie habe ich ein Rezept gefunden das sich nachbackgeeignet anhörte.
    Du bist ein Schatz, ich werde es ausprobieren und berichten ob er so schmeckt wie ich ihn aus meiner Kindheit von meinem Onkel kannte. Der war Meister bei diesem Kuchen...

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    1. Liebes Klärchen,
      backe ihn nach, du wirst begeistert sein, aber wie gesagt, der Apfelkuchen mit dem Rum-Zimt-Guss, zu dem ich vor einigen Monaten durch Deinen Blog inspiriert wurde, ist auch total super.

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  6. Danke,habe schon lange nach einem Rezept eines gedeckten Apfelkuchen gesucht !!!
    Dieses Rezept werde ich heute noch ausprobieren .
    Wünsche noch einen schönen Tag .....Mfg.

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    1. und, hast du ihn für nächstes Wochenende eingeplant? :-)

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  7. Dieser Kuchen ist einfach grandios, ich liebe ihn seit 55 Jahren! Und dank dir habe jetzt endlich das Rezept dafür. Danke! LG Biggi

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    1. Das ist ja schön, freut mich sehr. Ich hoffe, du backst ihn bald mal nach :-)

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  8. Hallo liebe Barbara! Habe am Wochenende deinen gedeckten Apfelkuchen nachgebacken - mit Vollkorn-Dinkelmehl und ohne Glasur, weils uns süß genug war. Was soll ich sagen...der Kuchen war einfach nur umwerfend! Die Fülle habe ich frisch zubereitet, aber dafür doppelte Menge und den Überschuss gleich eingefroren. Zum Glück, denn diese. Kuchen wird's sehr bald wieder geben bei uns!
    Danke für das tolle Rezept!

    Lg, Sophie

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    1. Das freut mich sehr, liebe Indy, danke für deinen netten Kommentar!

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  9. Ich hab was gesucht, was mich an die Apfelschnitten vom Bäcker aus meiner Kindheit erinnert. Hier hab ich was gefunden *HerzchenindenAugen* :-) Hab ca. die Hälfte genommen und dann in einer runden Form gebacken. Ganz lieben Dank, Kuchen ist mördermäßig lecker.

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    1. Ach, wie schön, dass dich mein Rezept so glücklich gemacht hat. Der Kuchen ist auch einer unserer Lieblingskuchen und wird im Herbst regelmäßig gebacken :D
      Bitte entschuldige, es gab bei Blogger in 2018 lange Zeit einen Fehler bei der Benachrichtigung über neue Kommentare, ich habe deinen erst heute entdeckt und konnte deshalb nicht früher antworten.

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  10. Das Ganze funktioniert auch bestens mit einem klassischen Rührteig (ist auch mit deutlich weniger Butter;-)). Rührteigschicht, Apfelmus, darauf in Klecksen den Rest vom Teig. Nach dem Backen kommt auf diese “Inseln“ Puderzuckerguss mit einem Spritzer Zitrone drauf.
    In dieser Art gab es die gedeckten Apfelkuchen früher bei unserem DDR-Bäcker.
    LG
    Petra Moldenhauer

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    1. Hallo liebe Petra,
      vielen Dank für deinen tollen Tipp, werde ich mal ausprobieren, weniger Butter ist nicht schlecht, wobei mein Rezept auf seine Art echt genial schmeckt, natürlich aber wegen des Ausrollens auch viel mehr Arbeit macht.

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Schön, dass Du Zeit auf meinem Blog verbringst, Vielleicht kann Dich das eine oder andere Rezept zum Nachkochen animieren, über Deine Rückmeldung oder Deinen netten Kommentar freue ich mich sehr :-)))
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