Verbreiteter sind Krautkrapfen wohl mit Weißkraut bzw. Sauerkraut als Füllung, aber ich dachte mir, das müsste mit Blaukraut doch genauso schmecken.
Eingewickelt wird das Kraut in Nudelteig, ich habe dafür Dinkelvollkorn-Nudelteig gemacht, das Rezept findest du >>> hier. Der sieht zwar etwas dunkler aus, ist aber vollwertiger und sättigt auf alle Fälle besser. Wer Wert auf einen deutlicheren Farbunterschied zwischen Füllung und Teig legt, kann selbstverständlich Nudelteig aus hellem Pastamehl (Hartweizenmehl, Spätzlemehl oder Dunst) machen und ihn sogar einfärben, z. B. mit Spinat oder Tomatenmark, aber dazu gibt es mal einen separaten Beitrag.
Zutaten für 4 - 5 Portionen:
Nudelteig von 350 g Dinkelvollkornmehl kneten und mindestens 1 Stunde mit Folie abgedeckt bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
Füllung:
250 g geräucherter durchwachsener Schinken in feinen Streifen oder Würfeln
2 Zwiebeln fein gewürfelt
ca. 1 kg Blaukraut (Rotkohl) in feine Streifen geschnitten
2 Äpfel geschält und fein gewürfelt
4 EL Rotweinessig
2 - 3 Lorbeerblätter
5 Nelken (evtl. in Mull- oder Papier-Teesäckchen mitkochen)
200 ml Rotwein
ca. 1/4 l Gemüsebrühe
3 EL Johannisbeergelee oder Preiselbeeren
evtl. 1 gehäufter EL Mehl zum Binden
außerdem:
ca. 3/4 l Gemüsebrühe zum Angießen in der Auflaufform
200 g Schmand oder Crème Fraîche
Zuerst bereitest Du am besten die Füllung zu, damit diese schon abgekühlt ist, bevor die Krautkrapfen gefüllt werden, den Nudelteig dann, wenn die Füllung köchelt.
Zwiebel und Äpfel schälen, fein würfeln, das Blaukraut in feine Streifen schneiden.
Den Schinken in einer großen Pfanne ausbraten und etwas Farbe nehmen lassen, dann die Zwiebelwürfel zugeben, etwas andünsten.
Blaukrautstreifen zugeben, sofort den Essig dazu, alles vermengen, nun die restlichen Zutaten bis auf das Mehl zugeben. Salzen würde ich jetzt nicht, da der Schinken genug Salz enthält. Lieber am Schluss noch etwas nachwürzen, falls nötig.
Nun das Ganze ca 30 - 45 min abgedeckt köcheln lassen, bis das Blaukraut die gewünschte Weichheit hat. Ab und zu umrühren. Zum Schluss zu den Deckel abnehmen und entweder die überschüssige Flüssigkeit aus dem Blaukraut köchelnd verdunsten lassen oder aber mit etwas Mehl bestäuben und so etwas binden. Bei Bedarf noch etwas salzen.
Pfanne von der Herdplatte nehmen und Inhalt abkühlen lassen. Lorbeerblätter und das Säckchen mit den Nelken aus dem Kraut entfernen.
Nun den Nudelteig mit der Nudelmaschine (oder dem Rollholz) in gleichmäßige Streifen ausrollen. (Tipp: Sollten die zu einem Ende hin schmäler werden, einfach den schmäleren Teil des Streifens bis hin zu der Stelle, an der er noch breit genug ist, umfalten und noch einmal mit derselben Rastereinstellung durch die Maschine leiern)
Die Streifen an den Enden gerade schneiden und dann dünn mit der Blaukrautfüllung bestreichen,
von einem Ende her aufrollen und je nach Streifenbreite (meine Streifen waren ca. 12 - 14 cm breit) in ca. 4 - 5 cm dicke Stücke teilen,
mit der Schnittfläche nach oben bzw. unten nicht zu eng in eine gefettete Auflaufform stellen, da sich der Teig beim Garen etwas vollsaugt und an Volumen zunimmt. Mit heißer Brühe angießen und
bei 180 °C im vorgeheizten Backrohr ca. 35 min mit Deckel oder Alufolie bedeckt backen, dann noch 20 min ohne Abdeckung.
Krautkrapfen vorsichtig abstechen, damit die gerollte Struktur erhalten bleibt, und mit einem Schmand- oder Crème Fraîche-Klecks obendrauf servieren.
Tipp: Hat man wenig Zeit, kann man natürlich auf bereits fertig gedünstetes Blaukraut (z. B. aus dem eigenen Gefrier-Vorrat aufgetaut) oder zur Not fertig aus dem Glas zurückgreifen und dieses zum angebratenen Schinken und den Zwiebeln geben, dann erübrigen sich die weiteren Zutaten.
Das sieht aber super aus. Tolle Zutaten und ein schönes Gericht...
AntwortenLöschenHab ich ja schon bei KD bewundert. Stell ich mir sehr lecker vor.
AntwortenLöschenGGLG Anne
Schön! Das sieht so gerollt wirklich klasse aus, auch ich bewundere. :-)
AntwortenLöschenIch bin ja selten sprachlos, aber das macht mich jetzt betroffen. ICH - WILL - DAS!!! SOFORT!!!
AntwortenLöschenAch, ihr Lieben, Benjamin, Anne, Barbara und Jutta, ich freu mich so über Eure netten Worte. Ich springe gleich im Viereck!!
AntwortenLöschenÄh, Jutta, warum bist du denn "betroffen", du hast doch selbst so leckere Krautkrapfen gebastelt, nicht zuletzt dadurch bin ich auf die Idee gekommen, sie wieder einmal zu machen, nur eben mit Blaukraut :-)
LG Barbara
Ich habe eigentlich ein Rezept von einem Dinkelnudelteig gesucht und kam zum Glück auf Deine tolle Seite.
AntwortenLöschenDie Krautkrapfen sehen sehr lecker aus und schmecken sicher himmlisch :-)
Ich kenne "Krautkuchen" da wird gehobelter Weißkohl mit kleingeschnittener Zwiebel(wer mag auch Räucherspeck)in etwas Sonnenblumenöl gut angeschmort und schichtweise abwechselnd auf Filo Teig gestrichen (5 Lagen) und 45 Minuten gebacken und danach noch eine Viertelstunde mit einem Küchentuch abgedeckt und gern mit Schmand (oder was man selbst gern möchte)gegessen.
Dein Rezept finde ich sehr gut und sehr interessant, ich werde es diese Woche noch probieren. Am liebsten wäre es mir heute, geht aber nicht, da gibt es Deinen Bohnensalat als Beilage zu einer Schmorhaxe mit Ofenkartoffelspalten.
Vielen Dank auch für die tollen Bildern!!!
Liebe Grüße
Victoria
Super tolles Rezept, danke dafür :)
AntwortenLöschenHalloechen, eine schoene Seite ist das. Die Krautkrapfen sehen sehr lecker aus, ob man die wohl auch mit Gruenkohl machen koennte?
AntwortenLöschenEntschuldige, ich habe deinen Kommentar er jetzt entdeckt, tut mir leid! Bestimmt, alles was so eine ähnliche Konsistenz wie Kraut hat, geht als Füllung. Man kennt ja neben Kohlrouladen auch Wirsingrouladen.
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