Mittwoch, 4. April 2012

Ostern und schwarze Schafe? Von Lämmern und Hasen ...

. . . bestimmt kennst Du auch den Ausdruck vom "Schwarzen Schaf" in der Familie, als Ausdruck dafür, dass jemand sich einfach nicht so benimmt, wie man es von ihm erwartet. Ein schwarzes Schaf zu sein, ist von der Bedeutung her immer negativ behaftet. Es meint, dass sich eine Person einfach nicht sozial verhält oder sogar schlimme Dinge tut.
Dabei gibt es doch fast nichts Hübscheres als schwarze Lämmchen (oder auch Häschen), finde ich, da tut man diesen Tieren eigentlich schon ziemlich unrecht, sie für diesen sprichwörtlichen Ausdruck zu missbrauchen.


Selbst hinter der weißesten Fassade steckt doch ab und zu ein schwarzes Schaf. Das kennt wohl jeder von sich, dass man manchmal einfach mal keine Lust dazu hat, immer angepasst zu reagieren.

Vor diesem Hintergrund, mit dem bevorstehenden Osterfest als Anlass und vom leckeren >>> Zebrakuchen, den ich erst kürzlich gebacken habe, inspiriert, bin ich auf die Idee gekommen, ein zweifarbiges Osterlamm und einen ebensolchen Hasen zu backen. Die Zebrastruktur ist dabei zwar nicht zu erreichen, aber durch abwechselndes "Hineinklecksen" in die Form doch ein witziges Fleckenmuster, das diesen süßen Ostertierchen ein komplett schwarzes Dasein erspart.



Sind sie nicht hübsch geworden? Da kann man sich sogar einen Guss sparen. Möchte man sie allerdings ein Paar Tage aufbewahren, hindert ein Guss den Teig am Austrocknen.

Ich selbst habe eine Lammform mit 0,7 l und eine Hasenform mit 0,5 l Fassungsvermögen. Deshalb habe ich die Teigmenge des Zebrakuchens daraufhin umgerechnet. Wichtig ist aber auch, dass der Teig nicht so flüssig sein darf wie beim Zebrakuchen, sonst tropft er evtl. aus der Form. Deshalb habe ich für die Teigherstellung kein Öl, sondern die entsprechende Menge Butter verwendet. (100 ml Öl entsprechen ca. 80 g Butter) und auch etwas weniger Mineralwasser.

Solltest du nur eine Lamm- und keine Hasenform haben, nimmst du 1/3 weniger Teig. Sollte deine Lammform ein anderes Fassungsvermögen haben, orientiere Dich mengenmäßig einfach an meiner Form und passe die Teigmenge an. (Du kannst dich auch gerne bei mir melden, falls du damit Schwierigkeiten hast)

Zutaten für 1 Lammform (0,7 l) und 1 Hasenform (0,5 l):
160 g weiche Butter
180 g Zucker
1 EL Bourbon-Vanillezucker (alternativ 1/3 Fl. Buttervanille-Aroma)
4 Eier (bei diesem Zebrakuchen-Rezept nicht getrennt!)
1 Prise Salz
1 EL Rum (wer mag)

300 g Dinkelmehl Typ 630 (oder Weizenmehl Typ 405)
2 gestrichene TL (Weinstein-)Backpulver

170 ml Mineralwasser mit Kohlensäure

2 1/2 EL Kakao (für die eine Teighälfte)
2 1/2 EL Mehl (für die andere Teighälfte)

falls ein Guss erwünscht ist:
ca. 120 g Puderzucker
ca. 3 EL Zitronensaft

Die Lamm- bzw. Hasenform gründlich fetten, zusammenbauen, mit Mehl in allen Richtungen ausstreuen, Form ausklopfen, um überschüssiges Mehl zu entfernen.


Weiche Butter, Zucker, Vanillezucker und  Salz schaumig rühren, dann die Eier einzeln nacheinander und den Rum unterrühren.
Mehl mit Backpulver mischen. und löffelweise unter den Teig rühren, zum Schluss das Mineralwasser unterrühren.

Nun den Teig zur Hälfte (ungefähr! muss nicht gewogen werden) in eine 2. Rührschüssel umfüllen. Unter die eine Hälfte noch 2 1/2 EL Mehl rühren, auf die andere Hälfte die 2 1/2 EL Kakao sieben und gut mit einem Schneebesen unterheben.

Den Backherd jetzt auf 180 °C vorheizen.

Nun abwechselnd vom hellen und dunklen Teig jeweils in die Lamm-/Hasenform fallen lassen, zuerst in die tieferen Bereiche der Ohren, dabei mit den Farben so abwechseln, wie man einfach Lust und Laune hat. Die Teigmenge zum Schluss zu so einteilen, dass es mengenmäßig für beide Formen ausgeht. Teig höchstens bis 2 cm unter den Rand einfüllen. Restlichen Teig evtl. in einer gefetteten, bemehlten feuerfesten Tasse separat als kleinen Kuchen backen.


Wenn Du doch für Deine Formen zu viel Teig haben solltest (fülle echt nicht zu viel ein, sonst bereust Du es!), dann gibt den überschüssigen Teig einfach in Muffin-Papierbackformchen (am besten zwei ineinander, damit es stabiler steht) und backe sie mit dem Lamm und dem Hasen. Nimm sie ein bisschen früher raus, da sie ja kleiner sind.


Die Lamm-/Hasenbackform auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech stellen (falls etwas überläuft, was manchmal einfach passiert ;-) ) und in der Ofenmitte ca. 35 - 40 min backen. Garprobe machen!

Osterlamm und -hasen in der Form mit der Öffnung nach unten! (dann geht der Dampf in die Form und der Kuchen löst sich besser) auf ein Kuckengitter stellen. Falls der Teig höher gegangen sein sollte als der Formrand, solltest du die Formen einen Moment lang vorsichtig aufrecht auf das Gitter in die richtige Position drücken, damit die Tiere später besser stehen. Das ist besser, als dann den Boden gerade zu schneiden.


15 min auskühlen lassen, dann die Formen hinlegen, öffnen und die Kuchen vorsichtig herausnehmen. Komplett auf dem Gitter abkühlen lassen.




Falls du sie gerne mit einem Guss überziehen möchtest, passt wie beim Zebrakuchen auch ein Zitronen-Zuckerguss. Diesen sehr dickflüssig anrühren und die Ostertiere damit überziehen.


Ich wünsche allen meinen Lesern frohe Ostern, schönes Wetter und vor allem Geruhsamkeit zum Erholen. Das Wetter soll ja eher zum Kuscheln auf dem Sofa einladen als zur Ostereiersuche im Freien, mal sehen ...

9 Kommentare:

  1. Die sind wirklich zuckersüss! Hatte noch überlegt mir auch Formen zu holen, bin jetzt aber bei Plätzchen-Ausstechern in Hasenform gelandet :-)

    Ich wünsche Dir auch schöne Ostern und erholsame Tage im Kreis der Familie!

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    1. oh, Osterhasen-Plätzchen? eine geniale Idee, die kannst du dann auch noch kreativ verzieren, da muss ich ja schnell bei dir vorbeischauen, ob du sie schon gebacken hast :-)

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  2. Boah, der Hammer! Du hast es echt gemacht! Ich find die super super super. Ich werde mich vielleicht an die Herzen machen. Mal schauen.
    Alles Liebe zu Ostern, Dir und Deiner Familie ein tolles Fest.
    LG Steffi Kochtrotz

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    1. Liebe Steffi,
      du kannst die Hasen ja mit einem anderen Muster oder gar anderen Farben nachbacken, dann eröffnen wir eine Galerie ;-) Auf deine Herzen bin ich gespannt, hast du dafür auch eine Form? Die wären ja eine gute Idee zum Muttertag, oder?

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  3. Liebe Barafra,
    dein Rezept war mal wieder wunderbar!

    http://kuechenblickblog.blogspot.de/2012/04/sonntagssu-schwarz-weie-ostertiere.html

    Vielen Dank dafür!
    LG

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    1. Danke für die nette Rückmeldung :-) War auch wieder in deinem Blog zu Besuch, liebe FrauPhotoAuge :-)

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  4. Liebe Barbara!
    Habe dein Lämmchen bzw. den Hasen nachgebacken - natürlich noch leicht abgewandelt. Sehr lecker und saftig. Und irgendwie stimmen die Mengenangaben auf meinen Formen wohl nicht. Das hätte locker passen müssen, trotzdem ist einiges an Teig rausgelaufen. Naja der Junior hat sich drüber gefreut.
    Liebe Grüße und dir und deinen Lieben noch ein schönes Osterfest
    Petra

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    1. Liebe Petra,
      dieses Jahr sind meine auch übergelaufen, hatten mehr Trieb als sonst, keine Ahung warum, dabei hatte ich noch etwas Teig als Muffin mitgebacken, wie ich es mittlerweile oben im Text ergänzt habe. Aber es war nicht so schlimm bei mir. Als ich gemerkt habe, dass es anfängt überzulaufen, habe ich einfach mit einem Schaschlikstäbchen in den Teig gepiekst, dann beruhigt es sich, natürlich nur, wenn man nicht viel zu viel eingefüllt hat :-)
      Ich hoffe, Ihr hattet auch schöne Ostern :-)

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    2. Liebe Barbara, zum ersten Mal kommentiere ich einen Blog, nachdem ich laut rief "wieso kam ich da nicht drauf" (das höre ich oft von meinen Klienten...), nämlich die Idee mit dem (nie genutzten Muffin-Blech).
      Das hätte ich vor einer Woche bei vieren von sechzehn Osterlämmern wissen sollen.
      Ich habe ein Zebra-Lämmer-Rezept, bei dem ich geschmolzene 75%-Schchokolade gerade so eben durch den Teig ziehe und dann in die Form fülle.
      Ich glaube, dieser Blog sieht mich öfter.
      Gute Grüße aus Aachen

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