Freitag, 8. Juni 2012

Erdbeerkuchen ohne Schnörkel

In acht deutschen Bundesländern ist heute ein Brückentag, nach dem gestrigen Feiertag Fronleichnam. Die Familie ist zu Hause, ich bin eigentlich ziemlich faul und antriebslos, weil das Wetter so bescheiden ist. Trotzdem sollte etwas Süßes zum Kaffee geben. Ich wollte Erdbeerkuchen machen und habe heute dafür Erdbeeren im Supermarkt gekauft, weil ich bei dem Regenwetter überhaupt keine Lust hatte, auf die Plantage zum Pflücken zu gehen. Brrrr, da wäre doch eh alles nass gewesen und vermutlich die meisten Früchte schimmlig zwischen den Pflanzen gehangen.

Es gab kein Gedöns dazu, keine Creme oder Sahne, ich habe nur so auf die Schnelle einen hohen Biskuitboden gebacken, halbiert, die eine Hälfte für ein anderes Mal eingefroren, die andere mit Erdbeeren belegt und mit Tortenguss bedeckt.



Wenn das Wetter schon nicht schön ist und es dauernd regnet, zaubert so ein Stückchen Erdbeerkuchen doch ein Lächeln ins Gesicht. Bei der "mageren" Variante kann man locker 3 Stückchen verdrücken. Und wer mag, kann ja noch Schlagsahne dazu servieren, es steht ja eine im Kühlschrank zum Schlagen bereit - nur dazu waren die anderen auch zu faul. Ob das das Wetter macht, diese Trägheit? Vermutlich!

Zutaten für einen höheren Biskuitboden Ø 28 cm:

6 große Eier
6 EL warmes Wasser
190 g Zucker
1 EL Bourbon-Vanillezucker
1 Prise Salz
250 g Mehl

750 g Erdbeeren (oder andere Früchte) reichen für 1 Erdbeerkuchen (= halber Tortenboden)
2 Pck. Tortenguss (ich hatte roten da)

Heize den Backofen auf 175 °C vor.

Lege ein Blatt Backpapier auf den Springformboden und spanne es mit dem Rand gut fest. Den Rand der Form nicht fetten, sonst geht der Teig daran nicht hoch.

Die Eier musst Du nicht trennen, wenn Du sie in der Küchenmaschine zusammen mit Wasser, Zucker, Vanillezucker und Salz mindestens 6 - 8 min schaumig rührst. (Machst du den Teig nur mit dem Handmixer, trennst Du die Eier besser vorher, schlägst zuerst das Eiweiß mit der Prise Salz schnittfest, dann die Eier mit Zucker und Vanillezucker schaumig, in der Reihenfolge musst du die Rührer nicht noch einmal spülen. Gehst du damit zuerst in das Eigelb, wird das Eiweiß beim Schlagen nicht mehr steif, wenn noch Eigelbmasse anhaftet)

Dann hebst Du das Mehl (und zum Schluss den Eischnee) mit einem Schneebesen unter und füllst den Teig in die mit Backpapier ausgelegte Springform.

Backe den Tortenboden ca. 35 min in der Ofenmitte und lasse ihn danach auf einem Kuchengitter auskühlen.
Danach löst du den Springformrand mit einem Messer, legst den Tortenboden auf die Oberseite, um das Backpapier von der Unterseite zu entfernen. Nun halbierst du den Tortenboden und machst entweder 2 Erdbeerkuchen (dann brauchst du die doppelte Menge Erdbeeren) oder frierst eine Hälfte auf einer Tortenplatte in einem sauberen Müll-Beutel für ein anderes Mal ein.


Gib den vorher benutzten Springformrand wieder um den halbierten Boden, belege ihn bis ganz an den Rand mit gewaschenen, geputzten Erdbeeren und übergieße ihn mit dem nach Vorschrift angerührten Tortenguss. Ich nehme deshalb immer gerne 2 Pck. Tortenguss, damit er bei der 28er Form auf alle Fälle reicht, denn ich gebe die Erdbeeren gerne als höhere Lage darauf.

Wenn der Tortenguss festgeworden ist (das geht recht schnell im Kühlschrank!), löst Du den Rand wieder mit dem Messer und entfernst den Tortenring vorsichtig.

Selbstverständlich kannst du je nach Lust und Laune unter die Erdbeeren auch eine dünne Schicht Buttercreme geben und mit dieser später, nach dem Entfernen des Tortenrings, auch noch den Rand noch damit verzieren.

7 Kommentare:

  1. ohne schnörkel ist manchmal einfach GUAD :-) einer meiner lieblingserdbeerkuchen!

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    1. Du sagst es, Nysa :-) Danke für's Vorbeischauen!

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  2. Hallo Barbara,
    mir wurde gerade unter deinem Erdbeer-Limes-Rezept das Rezept für diesen Erdbeerkuchen angeboten. Neugierig wie ich bin musste ich natürlich nachschauen, wie du deinen schnellen Kuchen machst und war nicht schlecht erstaunt zu lesen, dass ich es fast genauso mache; auch mit ganzen Eiern und ohne Backpulver, aber ohne Wasser nach einem Rezept meiner Mutter, die damit immer ihre leckere Käsesahnetorte machte. Das Rezept funktioniert auch mit normalem Mixer (dauert natürlich ein wenig länger) mit sehr gutem Ergebnis. Auf ein Ei (mittlerer Größe) kommen 30g Zucker und 30g Mehl , Vanillzucker und eine Prise Salz (kommt bei mir auch in jeden Teig). Für meine 26er Formen nehme ich meistens 5 M-Eier oder 4 L-Eier, dazu 1P Vanille und erhalte dann einen fertigen Bisquit, den man gut in 2 Hälften oder 3 Drittel teilen kann, je nachdem was man damit vorhat. Besonders beliebt bei meiner Familie sind Tortenböden mit einem dünnen knusprigen Unterboden aus Mürbeteig. Da ich nicht so gerne Mürbeteig für Böden ausrolle, mache ich diese in einem Schnellverfahren, indem ich das Mehl mit dem Zucker und dem Salz vermische, die weiche Butter in kleineren Stücken obenauf gebe und alles zusammen mit den Quirlen des Handmixers auf höchster Stufe zu feinsten Bröseln aufschlage. Diese braucht man dann nur noch in die mit Backpapier bespannte Springform schütten, gleichmäßig verteilen und andrücken. Das mache ich zunächst mit der Hand und anschließend noch mit einem Löffel, damit alles schön glatt wird. Zum Schluss steche ich mit einer Gabel noch ein "Lochmuster" hinein, damit er flach bleibt. Gebacken wird er bis er eine mittlere Bräune angenommen hat. Zum Zusammensetzen der Böden Bisquit+Knusperboden eignen sich alle roten Gelees oder Marmeladen zu Erdbeeren, oder Aprikosenmarmelade o.Ä. bei Torten. Hier noch mein Rezept aus einem älteren Oedtker-Backbuch für eine 26er Springform: 150g Weizenmehl (ich nehme meistens 550er), 40g Zucker, 1P Vanillzucker(kann man auch weglassen), 100g kalte Butter oder Margarine (ich nehme dazu etwas weichere Butter oder Margarine und noch eine Prise Salz, die ich vorher fein mörsere, damit sie sich im Teig besser verteilt), backen bei 175°-200° für etwa 15 Min bis gewünschte Bräune erreicht ist. Wichtig ist, den Boden in der Form abkühlen zu lassen, da er dabei erst richtig fest und damit transportabel wird. Er lässt sich dann vom Springformrand auch leicht mit einem Küchenmesser trennen. Der Boden wird richtig schon mürbe und knusprig, daher muss man beim Transport ein wenig aufpassen. Sollte er brechen, ist das allerdings auch nicht schlimm. Man kann ihn wieder zusammenfügen und mit Gelee /Marmelade am Bisquitboden "festkleben". Auch zum Einfrieren sind die Böden sehr geeignet, sie behalten ihre Knusprigkeit. Man kann sie daher gut auf Vorrat backen und mit Trennpapier versehen in einem Beutel auf einer festen Unterlage oder einer luftdichten Form einfrieren. Aber sollte ich mal keinen mehr auf Lager haben oder nicht die Zeit oder Lust zum frisch backen, mache ich es wie du und ein Bisquitboden allein reicht vollkommen und wie du schon sagst, kann man sich dann auch ohne schlechtes Gewissen ein oder zwei Stücke mehr leisten. Zum Schluss noch ein Tip zu deinem Erdbeer-Limes-Rezept. Dieser Limes eignet sich (wahlweise verdünnt) hervorragend zum Tränken der/des Bisquits bei einem Erdbeer-Tiramisu :-))) Hab ich schon ausprobiert, einfach KÖSTLICH. Tiramisu mit Johannisbeeren habe ich kürzlich mehrmals gemacht, inspiriert hatte mich dazu dein Johannisbeer-Baiser-Rezept. Dieses war ebenfalls eine Anregung zu einem weiteren Kuchen mit Johannisbeeren in gebackener Form mit Baiser obenauf. Darüber werde ich dir noch an entsprechender Stelle berichten, sonst sprenge ich hier schon wieder die Obergrenze.
    LG Brigitte


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    1. Hi hi, ich freue mich schon immer auf deine ausführlichen Kommentare und deine praxisbewährten Tipps, keine Sorge. Ein paar Absätze im Text würden das Lesen vielleicht erleichtern ;-) aber lass dich nicht von mir vom Schreiben abhalten.
      Mürbeteigböden unter Biskuit findet man auch ganz oft in Cafés, bei uns sind sie nicht so begehrt, deshalb mache ich sie nicht in dieser Kombination. Also, ich mache schon Mürbeteig, aber dann als alleinigen Teig für Kuchen, wo es im Rezept eben verlangt wird.
      Danke für deinen Tipp mit dem Erdbeerlimes als Tränke. Super!
      Ganz liebe Grüße und auf Wiederlesen
      Barbara
      P.S.: Warum bloggst Du eigentlich nicht auch? :-)

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  3. Huhu! :) Ich habe nur eine 26er Sprongform, kann ich dafür auch dieses Rezept nehmen?
    Liebe Grüße

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    1. Na klar, nimm einfach 1/3 weniger Teig, dann wird der Kuchen gleich hoch :-) ansonsten wird es einfach mehr Teig, ganz wie Du das magst :-)

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  4. Christian Kunz2. Mai 2023 um 07:29

    Danke für dieses tolle Rezept „ohne Tamtam“!

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Schön, dass Du Zeit auf meinem Blog verbringst, Vielleicht kann Dich das eine oder andere Rezept zum Nachkochen animieren, über Deine Rückmeldung oder Deinen netten Kommentar freue ich mich sehr :-)))
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