Donnerstag, 19. Juli 2012

Knusprige Lavendelkekse - eine Art, den blauen Duft zu konservieren

Mit Lavendel habe ich bisher noch nie gekocht oder gar gebacken, ich bin erst am Anfang meiner Experimente damit. Denn dieses Aroma, das mir bisher nur aus Duftölen und Duftkissen bekannt war, konnte ich mir nicht so recht in einem Backwerk vorstellen. Ich dachte, dass es viel zu "seifig" herüberkommen würde. Nein, ganz stimmt das nicht, denn Kräuter der Provence habe ich natürlich schon verwendet, und darin sind auch Lavendelblüten enthalten.

Ein Rezept, das ich kürzlich auf "Capito", der Kinderseite unserer Tageszeitung gelesen habe, hat mich dann neugierig gemacht, entnommen war es dem Kinderbackbuch "Die geniale Janosch-Bäckerei", Vehling-Verlag. Allerdings muss ich sagen, dass ich es für ein Kinderrezept schon ein bisschen aufwändig empfunden habe, obwohl die Kekse nicht wirklich schwer zuzubereiten gingen. Aber da der Teig zum Rollen und Formen ungekühlt viel zu weich gewesen wäre, war es unbedingt nötig, zwei Kühlschritte einzuhalten. Ob Kinder dazu ohne die Unterstützung Erwachsener soviel Geduld aufbrächten ... ?



Bevor Du mit dem Backen anfangen kannst, musst Du erst Lavendelblütenstengel schneiden und mit den Köpfen nach unten einige Tage zum Trocknen aufhängen. Dann rebelst Du die Blüten ab und bewahrst sie in einem aromadichten Glas (dunkel) auf. Somit hast Du die Voraussetzung dafür geschaffen, dass Du das ganze Jahr über die Kekse nachbacken kannst, wenn sie Dir genauso gut schmecken wie mir.


Nach Lavendelhonig musste ich erst eine Weile suchen, da ich ihn nicht extra im Internet bestellen wollte. Fündig wurde ich dann im EDEKA.

(Rezept leicht abgewandelt:)
Zutaten für ca. 150 Stück Ø ca. 4 cm:

2 EL Zucker
4 TL getrocknete Lavendelblüten

350 g Dinkelmehl Typ 630
200 g gemahlene Mandeln ohne Schale
1 Prise Salz
250 g weiche Butter
1 Ei zimmerwarm
150 g Lavendelhonig oder anderen (ich finde, der Geschmack kommt nicht so toll raus, dass man ihn unbedingt bräuchte)
(2 TL Vanilleextrakt oder Mark einer Vanilleschote - habe ich weggelassen, ich wollte den reinen Lavendelduft testen)

ca. 100 - 125 g weiße Kuvertüre oder Schokolade
evtl. ein paar einzelne Lavendelblüten zum Verzieren

Und so geht's:

Vermahle die getrockneten Lavendelblüten und den Zucker in einem Mörser zu Lavendelzucker.
Die Hälfte davon kommt in den Teil, die andere Hälfte wird zum Bestreuen verwendet.


Nun stellst Du aus Mehl, Mandeln, Salz, Butter, Ei, Vanille, Honig und 2 TL Lavendelzucker einen Mürbteig her.


Der Teig ist relativ weich und klebrig, aber das macht nichts. Verpacke ihn mit Hilfe eines Teigschabers in Frischhaltefolie, forme ihn etwas quaderförmig und lasse ihn mindestens 1 - 2 Stunden im Kühlschrank fest werden.


Jetzt schneidest Du den Teig in 3 gleichgroße Längsteile, wirkst sie zu runden Rollen, verpackst sie wieder in Frischhaltefolie und stellst sie erneut zum Festwerden in den Kühlschrank, damit Du später leichter Kekse in runder Form abschneiden kannst.


Heize den Backofen auf 180 °C Unter- und Oberhitze vor.

Wenn die Rollen ganz fest sind, nimmst Du eine nach der anderen aus dem Kühlschrank, schneidest ca. 0,5 cm dicke Stücke ab und legst sie auf mit Backpapier belegtes Backbleche. Nur zum Schneiden müssen die Rollen hart sein, danach macht es nichts mehr, wenn sie bei Raumtemperatur stehen, bis sie alle gebacken sind.


Backe die Kekse ca. 11 min bis sie goldgelb werden. Lasse sie auf einem Kuchengitter auskühlen.

Schmelze die Kuvertüre/Schokolade nach Vorschrift im Wasserbad oder bei milder Hitze in der Mikrowelle.
Bestreiche die erkalteten Kekse zur Hälfte damit, streue mit den Finger etwas vom restlichen Lavendelzucker darauf, wenn Du magst, kannst du noch 2 -3 einzelne getrocknete Lavendelblüten daraufgeben, dann sehen die Kekse netter aus.


Lass das Gebäck trocknen und bewahre es dann in einer Keksdose auf, am besten legst Du dabei zwischen jede Schicht eine Lage Butterbrotpapier.


Ich muss sagen, ich war echt überrascht, wie gut die Kekse schmecken. Sie sind auf alle Fälle auch ein nettes und besonderes Mitbringsel.

10 Kommentare:

  1. Hmmm die duften bestimmt das ganze Haus aus *-*
    Ich liebe Lavendel, in diesem Jhr sieht mein Lavendel echt schlecht aus ... den hab ich wohl zu stark zurückgeschnitten ;(
    Lavendelhonig an sich ist ja schon eine Köstlichkeit und dazu noch Blüten, die sind bestimmt sehr köstlich.

    Liebe Grüße Kerstin

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  2. ich mache aus meinem lavendel immer lavendelzucker, ist für menschen mit einer fruktoseunverträglichkeit auch bekömmlicher als honig und sicher auch gut geeignet fr deine keksel

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    1. Wie machst du deinen Lavendelzucker, auch im Mörser oder die verflüssigte Variante? Ich schau gleich mal bei dir vorbei und bitte dich, hier noch mal zu antworten. :-)

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    2. den mach ich genau wie meinen vanillezucker
      deine abgeribbelten blüten in ein schraubglas mit zucker, kann man dann auch noch ein wenig in den mixer geben, aber lavendel gibt unheimlich schnell aroma ab
      und zum thema vanillezucker, kennst ja sicher selber, ausgekratzte schote in den zucker, wenn die dann so richtig hart ist ab in den mixer und mit dem zucker mischen

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    3. achja um das ganze abzurunden, sowas mach ich auch mit duftrosen, orangen, limette, zitrone so, also zucker so zu veredeln
      und dieses jahr will ich zitrusfrucht und rosmarin mit unter den zucker mischen
      also von den zitrusfrüchten nur den schalenabrieb aber das kannst dir sicher denken

      was mir noch fehlt ist so richtig dunkelroter zucker, da hab ich noch nix geeignetes gefunden, aber vielleicht hast du ja ne idee ;)

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    4. danke für deine Tipps, Engelchenfiona :-)
      Nein, ich habe keine Idee, wie man richtig roten Zucker herstellt, ohne künstliche Farbstoffe zu verwenden. Rote Rosenblätter eventuell oder vielleicht Rote-Beete-Saft, dann muss man aber den Zucker wieder trocknen und dann in einem Blender zerhacken.

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  3. Solche Kinderseiten sind doch auch für Erwachsene nützlich! ;-)

    Sehen klasse aus - und den Geruch kann ich mir gut vorstellen. Ich gehöre auch zu den Lavendel-Fans.

    Das gibt ja eine ganze Menge Kekse! Ich kann mir sogar vorstellen, dass man den Teig (2 Rollen z.B.) einfrieren kann und dann portionsweise die Kekse bäckt.

    Lavendelzucker hatte ich zeitweise auch - eigentlich eine gute Idee, könnte mal wieder welchen ansetzen. Der Lavendel im Garten blüht gerade.

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    1. Hallo Namensvetterin, danke für deinen Kommentar :-) Das Einfrieren ist eine gute Idee, aber meistens habe ich immer genügend Abnehmer, vor allem bei besonderen Keksen.

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    2. Ich habe sie endlich nachgebacken und verbloggt - ein wenig anders, aber superlecker! Und das mit dem Einfrieren hat auch prima geklappt. :-)
      Hier meine Version: http://barbaras-spielwiese.blogspot.de/2017/02/lavendelkekse.html

      Danke für die Anregung! :-)

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    3. Ah, interessant wegen des Einfrierens, gute Idee, falls man nicht so viele auf einmal braucht, aber auf Vorrat arbeiten möchte. Ich lese deinen Link gleich mal nach, liebe Barbara :D

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