Freitag, 15. Juni 2012

Hollunderküchlein und "Der Duft von Holunder" ...

... Das ist nicht nur der Titel eines wunderschönen Romantikdramas (>>> Inhaltsangabe), das gerade letzten Mittwochabend  im Bayerischen Fernsehen lief, als fast (!) die ganze Nation wegen des Europameisterschaftsspiels Deutschland-Niederlande vor den Bildschirmen saß.

Für mich ist diese Bezeichnung eigentlich der Inbegriff einer sehr speziellen, frühsommerlichen Leckerei, nämlich mit Bierteig umhüllte, in Fett ausgebackene Holunderblüten-Dolden oder auch einfach: "Hollerküchle".
Leider ist mein Foto nicht so gut geworden, es wird dem Gebäck nicht annähernd gerecht. Aber bis ich sie wieder backe, muss das Bild notgedrungen genügen:



Im Film geht es darum, dass erfolgreiche Hamburger Restaurantkritikerin Sofie mit ihrer Mutter aufs Land zur Beerdigung ihrer Großmutter reist. Im Dorf ihrer Kindheit werden unbequeme Erinnerungen wach ... Es ist ein Film über eine verletzte Kinderseele, Freundschaft und Selbstfindung. Wenn es Dir irgendwie möglich ist, solltest Du ihn Dir unbedingt ansehen, genauso aber auch unbedingt einmal "Hollerküchle" selber machen.

Das ist überhaupt nicht schwer, man braucht auch keine Friteuse, es genügt sogar ein kleiner, nicht zu flacher Topf mit gerade soviel Fett, dass man eine Blütendolde gut schwimmend ausbacken kann. Am besten schmeckt mir dafür das gute alte Butterschmalz. Klar, es kostet deutlich mehr als billiges Pflanzenfett, aber das geschmackliche Erlebnis überzeugt!

Zutaten für 4 Personen:

10 - 12 Holunderblüten-Dolden, am besten mit 5 cm Stiel (um die Dolden besser handhaben zu können)


Backteig: (je nach Vorliebe Bier - oder Weinteig, ich habe Bier verwendet)
200 g Mehl
1 Prise Salz
1/4 l dunkles Bier (oder Weißwein, auch Milch ist möglich)
2 Eier, getrennt
2 EL Öl

Puderzucker zum Bestreuen
evtl. Vanilleeis

Und so geht's:

Wasche die Holunderblüten-Dolden kalt und lasse sie sehr gut abtropfen, am besten auf einem Küchenhandtuch.

Nun stellst Du den Backteig her:
Trenne die Eier, gib die Eigelbe in eine Tasse, die Eiweiße in einen höheren Rührbecher, um sie steif zu schlagen.
Rühre das Mehl mit der Prise Salz und dem Bier (oder Wein, Milch) zu einem dickflüssigen Teig an, ähnlich wie bei einem Pfannkuchenteig. Wenn alles glatt gerührt ist, mischst Du die Eigelbe und das Öl darunter, zum Schluss ziehst Du den steifen Eischnee unter.

Erhitze das Fett im Topf auf ca. 175 °C (um das zu testen, hältst Du ein Holzstäbchen, z. B. einen Zahnstocher oder Schaschlikspieß hinein, wenn daran Bläschen aufsteigen, ist es heiß genug).

Nun tauchst Du die Blütendolden gerade so weit in den Backteig, dass die Blüten mit Teig bedeckt sind. Am besten bewegst Du sie dabei ein bisschen auf und ab, damit die Blüten besser vom Teig umschlossen werden.

Gib sie nacheinander ins heiße Fett, sie schwimmen beim Backen auf. Wenn sie goldgelb sind, hebst Du sie am Blütenstiel auf Einmal-Papierhandtücher, damit überschüssiges Fett aufgesaugt wird und lässt sie dort abkühlen.

Zum Servieren auf Teller anrichten, mit Puderzucker bestäuben und je nach Vorliebe so verzehren oder wie ich mit Vanilleeis servieren. Gegessen werden nur die vom Teig umhüllten Blüten, die man von der Dolde abknabbert, den Stiel hältst du dabei einfach mit den Händen.


>>>Hier findest Du in einem Blog noch ein Rezept für Backteig ohne steifgeschlagenen Eischnee
Es ist ein Film über das „verletzte Kind“, über Freundschaft, über Selbstfindung und das ewige Spiel zwischen persönlicher Freiheit und Kollektivzwang, zwischen dem Wunsch, dazu zu gehören, und dem tiefen Bedürfnis, sich seinen Eigensinn zu bewahren. Rainer Tittelbach
Eine Frau, Mitte 30, eine angesehene Gourmetkritikerin, attraktiv, blendendes Aussehen – und doch wirkt sie gehemmt, unsicher, unnahbar. „Der Duft von Holunder“, eine Therapiesitzung als Sommerfilm verkleidet, hat etwas von einem Zwiegespräch auf dem Weg zur inneren Erkenntnis. Es ist ein Film über das „verletzte Kind“, über Freundschaft, über Selbstfindung und das ewige Spiel zwischen persönlicher Freiheit und Kollektivzwang, zwischen dem Wunsch, dazu zu gehören, und dem tiefen Bedürfnis, sich seinen Eigensinn zu bewahren. Melika Foroutan ist die Idealbesetzung dieses sensiblen, lebensklugen (Degeto-)Films.

4 Kommentare:

  1. Good Morning Barafra, the recipe sounds tempting and delicious do you grow elderflower in your garden?

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    1. No,I don't have it in my garden, but you can find elderflowers anywhere outside the garden, in the fields, no problem to get the flowers :-)

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  2. Habe Saft(Sirup) und Gelee aus den Blüten gemacht, ohne Zitrone, weil ich es so besser vertrage und es uns super schmeckt. Eventuell werde ich auch noch Dein Rezept ausprobieren, zum Glück blühen hier einige verspätet im Wald

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  3. Was nimmst du denn dann für ein Geliermittel, denn in herkömmlichem Gelierzucker ist ja auch einiges an Zitronensäure drin? Ist schon blöd, wenn man Unverträglichkeiten hat, ich kann es dir nachfühlen!

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